Wer den Einsatz einer automatisierten Softwareverteilung scheut und stattdessen plant, die Anwendung zentral bereitzustellen, hat mit Applets und Java WebStart zwei browserbasierte Varianten zur Verfügung. Sie unterscheiden sich in ihrem Erscheinungsbild und besonders auch in ihren Möglichkeiten und Einschränkungen.

Java Applets stellen sich dem Nutzer als Teil einer HTML-Seite innerhalb des Browsers dar. Dies macht einerseits den Einsatz einer Softwareverteilung überflüssig, da benötigte Programmdaten direkt vom Web-Server geladen werden. Andererseits entstehen dadurch schwer kontrollierbare Abhängigkeiten. Unterschiedliche Browsertypen oder die Umstellung auf eine neue Browserversion können unvorhergesehen zu Änderungen im Verhalten des Applets führen.

Auch allgemein führt die enge Verzahnung von Browser und Applet zu Problemen. Es kommt ein Faktor hinzu, der Einfluss auf die gefühlte Performance nimmt. Mit jedem erneuten Laden der HTML-Seite wird beispielsweise eine neue Java VM initialisiert und gestartet. In ähnlicher Weise kann die Stabilität des Applets negativ beeinträchtigt werden, da ein Fehlverhalten des Browsers auch auf Applets durchschlägt. Auch in der Bereitstellung von Ressourcen wie beispielsweise dem Arbeitsspeicher für eine Java VM bleiben Applets vom Browser abhängig. Verfügt dieser über ein ungünstiges Speichermanagement, können die für eine VM benötigten Speichermengen unter Umständen nicht zur Verfügung gestellt werden.



[51] Details zur Erkennung von Änderungen an jar-Files können der offiziellen Java-Dokumentation entnommen werden. Es existieren verschiedene Möglichkeiten wie Zeitstempel oder Versionsnummern.

[52] Die unter „WebStart“ beschriebene WebStart Technologie bietet mit Hilfe von JNLP-Files eine Konfigurationsmöglichkeit pro gestarteter Anwendung.

[jadice document platform Version 5.4.2.13: Dokumentation für Entwickler. Veröffentlicht: 2020-04-08]
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