In Abbildung 3.1, „Schematische Darstellung des jadice Dokumentenmodells“ ist das Dokumentenmodell von jadice skizziert. Das Modell besteht aus vier Elementen, die im Folgenden näher beschrieben werden.
Dokumente (Document
s)
jadice betrachtet Dokumente als eine Zusammenfassung von Seiten, die in einer Applikation als Einheit verarbeitet werden. Hierbei muss kein feststehender eineindeutiger Zusammenhang zwischen jadice Dokumenten und physikalischen Dokumenten, Datenströmen beziehungsweise Datenformaten bestehen. Ein jadice Dokument kann seine Seiten aus mehreren Datenströmen beziehungsweise Datenformaten beziehen, aber auch die Seiten selbst können sich in ihrer Darstellung aus Daten verschiedener Datenströme zusammensetzen.
jadice Dokumente besitzen somit eine zweidimensionale Struktur:
Sie bestehen aus einer Anzahl (0–n) logischer Seiten (
Page
s) sowieeiner Anzahl (1–n) von Darstellungsebenen (
DocumentLayer
s) undSeitensegmenten (
PageSegment
s), die in einer zugehörigen Darstellungsebene liegen.
Ebenen (DocumentLayer
s)
Der Inhalt einer Seite kann sich als Summe verschiedenster Bestandteile, zum Beispiel Briefkopf und Brieftext zusammensetzen. In ihrer Darstellung erscheint die Seite jedoch als Einheit. jadice nutzt für diesen Zweck Ebenen.
Ebenen stellen eine »vertikale« Unterteilung eines jadice Dokuments dar, worin Seitensegmente positioniert werden. Verschiedene Ebenen werden in der Regel überlagernd dargestellt. Dies bedeutet, dass alle Ebenen eines jadice Dokuments aus Sicht des Benutzers eine geschlossene Einheit bilden. Ebenen sind somit vergleichbar mit übereinander liegenden, transparenten Folien.
Seiten (Page
s)
Seiten stellen die üblicherweise kleinste, dem Benutzer präsentierte Einheit
dar. Sie setzen sich, ähnlich der Dokumente, selbst aus weiteren Objekten
zusammen, so genannten Seitensegmenten oder PageSegment
s. Seitensegmente
belegen innerhalb der Seite die von den Ebenen des Dokuments vorgegebenen
Positionen. Mit anderen Worten: Die Ebenen des Dokumentes geben eine endliche
Anzahl von vertikalen Positionen oder »Plätzen« in der Seite sowie eine logische
Reihenfolge dieser Plätze vor. Diese Plätze können dann (aber müssen nicht) in
den Seiten von Seitensegmenten belegt sein. Seiten erstellen zur Darstellung
keine Images, sie rendern sich selbstständig in gegebene Grafikkontexte, zum
Beispiel Monitor oder Drucker.
Seitensegmente (PageSegment
s)
Die Seitensegmente tragen die eigentliche Dokumentinformation. Sie korrespondieren direkt mit entsprechenden Seiten eines physikalischen Dokumentdatenstroms. Beispiele für Seitensegmente sind:
Seitensegmente werden mittels Ebenen (DocumentLayer
s) in die Seite und
somit auch in das Dokument eingebunden und erhalten dadurch eine »vertikale«
Position innerhalb der Seite zugewiesen.
[4] NCI: (Non Coded Information) nicht kodierte Informationen wie Bilder, Sprache, Ton, Video etc., die vom Rechner nicht erkannt und nicht direkt verarbeitet werden können. Eine typische NCI-Anwendung ist die Erfassung von Dokumenten mit Scannern und deren Behandlung als Faksimiles.
[5] CI: (Coded Information) kodierte Informationen wie Texte, die auf Zeichenbasis vorliegen und direkt verarbeitet und angezeigt werden können.